 Nachdem der NBV bei
der Deutschen Jugend-Meisterschaft mit sechs Goldmedaillen den Medaillenspiegel
für sich entschied, begannen auch die Wettkämpfe bei den Erwachsenen äußerst verheißungsvoll!
BK-2:
Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Deutschen Billard
Meisterschaft begannen am Donnerstag für die Kegler die ersten Wettkämpfe in
der Disziplin BK-2-Kombi. Von den 14 gemeldeten Sportlern war der NBV stark
durch vier Teilnehmer vertreten. In Gruppe A konnte Detlev Bretsch positiv
überraschen, er nahm dem amtierenden Deutschen Meister Eric Baldermann einen
Satz ab und gewann sein letztes Gruppenspiel sogar mit 2:1 gegen den erfahrenen
Bernd Stuhlmann. Sein Debüt bei der Deutschen Meisterschaft gab Andreas Meißner
– wohlgemerkt als Sportler. Als Schiedsrichter und Funktionär ist er hingegen
seit vielen Jahren ein bekanntes Gesicht in Bad Wildungen. Hajo Schröder konnte
spielerisch wie gewohnt überzeugen, sich in der Todesgruppe C aber gegen starke
Konkurrenz nicht behaupten. Allzu enttäuscht wirkte er freilich nicht, da so
alle Konzentration auf den furiosen Auftritt von Georg Nachtmann gelegt werden
konnte. Georg, ein sehr erfahrener Kegelbillardspieler, der vor zwei Jahren in
den Norden gezogen, gab hier seine Premiere in der Wandelhalle für den NBV –
und kegelte sich in zwei grandiosen Tagen in die Herzen der Anwesenden. In der
Vorrunde verlor er zwar noch gegen Thomas Richter mit 2:1, konnte sich im
Viertelfinale aber mit einem 3:0 bei ihm revanchieren. Damit war die erste
Medaille für die Norddeutschen gesichert. Aber Georg zeigte sich noch lange
nicht satt – im Halbfinale dominierte er mit dem „Maulwurf“ Sven Reich einen
ausgesprochen starken Spieler und setzte sich souverän mit 3:1 durch. Mit Eric
Baldermann wartete nicht nur der Vorjahressieger sondern auch der Topfavorit im
Finale auf ihn. Aber auch dieses wurde von Georg über weite Strecken dominiert.
Im vierten Satz bereiteten sich die zahlreichen umstehenden Georg-Fans schon
auf die Party vor, als Georg nur noch 16 Punkte vom Titel trennten. Der gelbe
Ball lief aber leider nach über vier Banden und etwa 6 Meter Laufstrecke eine
Ballstärke zu weit, um eine komfortable Nachspiel-Position zu erlangen. Den
anschließenden sehr schweren Vorbänder schaffte Georg zwar noch, aber leider
warf sein Spielball ebenfalls Kegel – Aufnahmenwechsel Eric. Dieser zeigte mit
zwei ausgesprochen schweren Einsteigern, die er perfekt brachte, seine ganze
Klasse und konnte sich den vierten Satz zum Satzausgleich doch noch schnappen.
Aber das war nicht dramatisch! Dramatisch war was die Zuschauer im fünften
geboten bekamen. Beide Spieler zeigten immer wieder hervorragende Bälle, die
Halle war vom Klang fallender Kegel erfüllt. Georg ging mit einer hauchdünnen
Führung in die Schlussphase und hatte schließlich den ersten Matchball auf dem
Queue, als er im ersten Stoß noch vier Kegel benötigte. Zwei fielen – zwei
wackelten, blieben aber stehen! Auch die Folgeposition stellte Georg vor eine
schwere Aufgabe. Ein dünn zu spielender Ball sollte über zwei Banden die
restlichen Kegel und den deutschen Meistertitel bringen, aber der Spielball
hatte leider andere Ideen. Im letzten Moment kam er der gelben Kugel in die
Quere und ließ Eric wieder zurück an die Platte. Dieser nutzte seine letzte
Chance wiederum mit zwei großartigen Stößen, um die noch benötigten acht Punkte
zu erreichen.
14.1 endlos:
Der Norden dominiert den 14.1e-Wettbewerb mit zwei
Goldmedaillen. Das erleichtert doch zu einem großen Maße den Unmut, der durch
die Ausführung des Wettbewerbs erzeugt wurde. Während die Umstellung auf
Einfach-KO im 14.1e zwar die Gefahr beinhaltet, dass man nur für eine Partie
oder (was bei einem Feld auf der deutschen Meisterschaft durchaus im Bereich
des Möglichen ist) sogar nur einen Stoß die Reise nach Bad Wildungen antritt,
aber durch die Entzerrung des Zeitplans durchaus noch nachvollziehbar ist, so
mutet die Einführung der Aufnahmenbegrenzung bei den Damen und Senioren auf
einer Deutschen Meisterschaft doch schon sehr befremdlich an. Das Spiel ist
naturgemäß mit einer begrenzten Anzahl von Spielaufnahmen sehr viel taktischer
und eine offensive Spielweise äußerst riskant. Die Folge sind zähe
Safegeplänkel und haufenweise absichtlicher Foulspiele. Wenn selbst eine so
offensivstarke Spielerin wie Vivien Schade ihre erste Partie mit 20:18 in 20
Aufnahmen gewinnt, dann sagt das eigentlich genug. Diese Art des Spiels macht
weder den Spielerinnen und Spielern noch den Zuschauern wirklich Freude. Dass
schließlich die Aufrufe des folgenden 8-Ball-Mannschaft-Pokals bereits
stattfanden, als das 14.1e-Finale um die Deutsche Meisterschaft der Herren noch
lief, was mit einem Schlag dazu führte, dass sich über hundert Billardspieler in
Bewegung setzten und sich folgerichtig eine große Unruhe einstellte, welche
sich auch nicht mehr wirklich legte, ist dann der unrühmliche Abschluss des
14.1e-Wettbewerbs gewesen. Die norddeutschen Finalisten waren zum Glück schon im
Ziel als der Tumult losging, denn zumindest mit dem Ausgang bei den Herren
hatte der NBV nichts zu tun. Dieser war mit Finn Böge und Jan Wolf zwar sehr
stark vertreten, aber eine besonders gnädige Auslosung wurde beiden nicht
zuteil. Finn musste seine erste Partie gegen Clemens Ebert, seinen
Mannschaftskollegen aus der Zweitligamannschaft von Leipzig, bestreiten und
fand nie so richtig in seinen Rhythmus, was schließlich auch in einer
Niederlage resultierte. Finn fand aber schnell wieder seine gute Laune, und
freute sich letztlich mit seinem Mannschaftskollegen, der sich jetzt ja
sozusagen für das ungeliebte 14.1e bei den Ligaspielen „qualifiziert“ hatte. Jan
konnte in der ersten Runde ein sehr solides 14.1e zeigen und besiegte Oliver
Hartl aus Bayern sehr deutlich und festigte seine Position im erweiterten
Favoritenkreis. Im Achtelfinale wartete dann mit Tobias Bongers aber eine sehr
schwere Aufgabe auf ihn. Hier zeigte Jan in schwierigen Situationen zwar immer
wieder seine Klasse, aber das nötige Spielglück wollte sich ein ums andere Mal
einfach nicht einstellen. Tobias fand als erster in seinen Rhythmus und
beendete eine der besten Partien des Turniers in 8 Aufnahmen. Jan konnte sich
zumindest damit trösten, gegen den späteren deutschen Meister ausgeschieden zu
sein.
Ein Schicksal welches er mit Claudia Bornholdt und Monika
Jareki teilte. Monika musste sich nach einem Sieg in der ersten Runde im
Achtelfinale genauso der späteren Siegerin Yvonne Ullmann-Hybler geschlagen
geben wie Claudia später im Viertelfinale. Nach einem Freilos in der ersten
Runde und einem souveränen Sieg im Achtelfinale des Ladies-Wettbewerbs über
Sabine Schulz war in der Runde der letzten Acht kaum etwas auszurichten.
Claudia zeigte einige starke Bälle und großen Mut, aber gegen die
Turnierhöchstserie von 26 war dann doch kein Kraut gewachsen.
Im Damen-Wettbewerb gingen mit Vivien Schade und Angelina
Lubinaz zwei absolute Medaillenhoffnungen an den Start. Beide überstanden die
erste Runde, wobei Angelina ihre starke Gegnerin Paula Bachmaier immer auf
Abstand halten konnte und verdient ins Achtelfinale einzog. Bei Vivien
gestaltete sich das ganze doch deutlich spannender. Sie startete erstmal mit -3
Punkten und hatte nach dem ersten Brett einen Rückstand von etwa 10 Punkten. In
einem anschließenden Saveduell wurden viele Aufnahmen verbraten, aber sie
konnte schließlich doch knapp in Führung gehen. Als sie schließlich knapp in
Führung ging und sah, dass nur noch zwei Aufnahmen zu spielen waren, konnte sie
mit taktischer Übersicht und ebenso taktischen Fouls die Partie sichern. Auch
im Achtelfinale zeigte Vivien gegen Tina Bühnen vom Niederrhein taktische
Klasse, als sie gegen Ende der Partie eine sehr unglückliche Position spielte,
die ihr auf völlig offenem Brett und der Weißen mitten auf dem Tisch keine
Lochoption gab. Da dieses Unglück aber wieder in den letzten Aufnahmen
passierte, konnte sie sich mit einem taktischen Foul aus der Situation befreien
und die Gegnerin zu einem Harakiri-Ball verleiten. Dieser hatte wenig Aussicht
auf Erfolg und verfehlte letztlich sein Ziel auch deutlich. Damit war das
Viertelfinale gesichert. Angelina spielte indes eine ganz hervorragende Partie
gegen Marie Kanngießer und zog ganz ungefährdet und mit einer schönen
20er-Serie in die Runde der letzten Acht ein. Während Vivien hier gegen Svenja
Heide endlich ihren gefürchteten Stiefel fand, welchen sie normalerweise
herunterzuspielen gewillt ist und ohne große Schwierigkeiten das Spiel beenden
konnte, verlangte Angelina sich, ihrer Gegnerin und den angespannten Nerven der
NBV-Fans alles ab. In einem Taktikgeplänkel allerersten Ranges und einer
Schlußphase, die von taktischen Maßnahmen und dem spürbaren Druck
gekennzeichnet waren, konnte Angelina letztlich einen hauchdünnen Vorsprung ins
Ziel retten und damit auch dem zweiten Halbfinale eine norddeutsche Teilnahme
angedeihen lassen. Vivien war zu Beginn gegen eine wie entfesselt spielende
Chantal Stadler zum Zuschauen verdammt und kam erst nach zwei Brettern endlich
selber mal an die Platte. Es folgte eine etwas zähere Phase, in der beide
Gegnerinnen einige Fehler machten, der Rückstand aber sukzessive kleiner wurde.
Und plötzlich, ein schwerer Ball für Vivien, ein tiefer Atemzug und dann ein konsequenter
Stoß, der Ball fällt Lochmitte. Ab da war sie im Tunnel, Chantal kommt noch
einmal auf eine Save an den Tisch, ansonsten ist der Tisch jetzt fest in
Viviens Händen. Ein lautes „Yes“ ist schließlich akustische Untermalung des
Finaleinzugs und zugleich Ausdruck großer Erleichterung. Eine Erleichterung,
auf die Angelina zu diesem Zeitpunkt noch etwas warten muss. Es ist nahezu eine
Kopie ihres eigenen Viertelfinals. Die beiden Kontrahentinnen sind selten mehr
als fünf Punkte auseinander. Zum Ende hin wird es dann dramatisch. Angelina
führt mit ein paar Punkten in der vorletzten Aufnahme. Sie verschießt dann und
lässt einige offene Bälle für Simone Künzl auf dem Tisch zurück. Sie schickt
sich nun an, ihrerseits die Führung so knapp vor Schluss zu erlangen. Mit dem
folgenden Stoß könnte sie ausgleichen, doch gegen jede Erwartung geht der Ball
deutlich am Ziel vorbei. Ob nun der Druck oder eine Verunreinigung am
Objektball zu groß waren, das wird wohl nur Simone sagen können. Angelina hat
nun mehrere offene Bälle zu spielen, verstellt sich aber mit ihrem ersten Ball
bereits katastrophal. Die anschließende Save ist alles andere als einfach, noch
besonders offensichtlich. Sie bringt den Spielball für Simones letzte Aufnahme
press an die Flanke von zwei Bällen, die sich noch im ursprünglichen Dreieck
befinden, muss ihr aber zwei mögliche Bänker anbieten, die aber durch das
Übergreifen natürlich sehr erschwert werden. Simone entscheidet sich für den
etwas angenehmeren Winkel, bei dem sie aber noch stärker übergreifen muss und
verfehlt diesen schließlich relativ knapp. Das norddeutsche Finale zwischen
Vivien und Angelina ist nun gesichert. Hier zeigt Vivien dann, warum sie im
14.1e seit Jahren die erfolgreichste Spielerin auf der DM ist. Sie dominiert,
ohne Angelina auch nur den Hauch einer Chance zu geben. Mit 75:1 in 6 Aufnahmen
spielt sie die beste Partie des Tages, deren Leistung frenetisch von den
Zuschauern bejubelt wird. Dass der unbändige Kampfeswille von Angelina dieses
Finale zu einem norddeutschen machte, das war für die NBV-Anhänger das
I-Tüpfelchen.
Doch für die mit Abstand größte Überraschung der bisherigen
Deutschen Meisterschaften sorgte ein Nachrücker (Dank an Peter Lau) aus dem
schönen Pinneberg. Mutlu Doganer spielte das Turnier seines Lebens. In seiner
unnachahmlichen Weise spielte er sich von der ersten Partie an in die Köpfe
seiner Gegner und verweilte dort, bis dieser nur noch dem siegreichen
Norddeutschen die Hand zur Gratulation reichen konnte. In der ersten Runde war
er eigentlich bereits ausgeschieden. Der Gegner hatte 6 Punkte Vorsprung in
seiner letzten Aufnahme und spielte die Weiße einfach als Save an das Rack.
Mutlu, der sich schon wieder auf der Heimreise wähnte, aber darauf eigentlich
noch keine Lust hatte, zelebrierte einen Bankshot mit viel Effet und Bogen auf
die Mitteltasche, die die Hälfte des Feldes nicht gesehen hätte und die andere
Hälfte allein aufgrund der physiognomischen Herausforderungen wohl kaum hätte
bringen können. Er brachte ihn und die restlichen Punkte bis zum Sieg waren
dann auch schnell gespielt. Man könnte meinen, dass das Wahnsinn war – aber im
Vergleich zum Finale war das eher noch Schonprogramm für die Nerven. Das
Achtelfinale war dann schnell gewonnen, dominant und konsequent ließ er seinem
Gegner kaum Gelegenheit, sich zu entfalten. Auch im Viertelfinale spielte Mutlu
gut, profitierte aber auch von einer eher schwachen Vorstellung des sonst so
konstanten und erfahrenen Armin Pesch aus Düren, der mit der unkonventionellen
Spielweise des Pinnebergers scheinbar nicht so recht umzugehen wusste. Im
Halbfinale stand mit Martin Poguntke dann der Topfavorit des Turniers als
nächster auf dem Speiseplan. Einen anfänglichen kleineren Rückstand holte Mutlu
schnell wieder auf und setzte fortan dem Spiel seinen Stempel auf. Martin wurde
immer unruhiger und echauffierte sich sogar über die Schreibweise Mutlus auf
dem 14.1e-Zettel. Mutlu hatte es also auch in seinen Kopf geschafft und machte
es sich dort gemütlich. Also Mutlu dann den hundertsten und damit letzten Ball
völlig überraschend verschoss, war Martin nicht mehr in der Lage, das Ruder
nochmal rumzureißen. Am Ende stand ein recht deutlicher Sieg und damit der
vielleicht etwas überraschende Finaleinzug gegen Frank Willner aus Berlin. Und
nun hieß es anschnallen: Willner war bis zum letzten Viertel des Matches immer
in Führung gewesen, nun konnte Mutlu aber langsam aufholen. Als Frank Willner
seine vorletzte Aufnahme beendete, war er mit 5 Punkten in Führung gelegen. Er
spielte oben auf das Rack eine Sicherheit und es ging nichts. Also so ähnlich
wie in Mutlus erster Partie. Er geht zum letzten Mal an den Tisch, liegt zurück
und kein Ball scheint zu gehen. Aber heute war eben sein Tag, heute musste
irgendwas gehen. Er sagt eine Kugel an, hebt das Spielqueue um einen Kopfstoß anzusetzen
und achtet nur darauf, keinen Durchstoß zu produzieren. Die angesagte Kugel
löst sich wie geplant aus dem Haufen, sie touchiert wie geplant eine andere
Kugel und begibt sich daraufhin in Richtung der angesagten Tasche
und...klappert! Und bleibt liegen. Frank Willner wähnt sich als Deutscher
Meister und als er noch darüber nachdenkt, wie schwer es ihm dieser unbekannte
Nachrücker aus dem hohen Norden gemacht hat, entscheidet sich die Kugel, wie es
Kai Krellmann so schön sagte, heute norddeutsch zu sein und fällt nach einigen
Sekunden auf der Kippe nun doch noch ins Loch. Während sein Gegner noch damit
beschäftigt ist, wieder Farbe ins Gesicht zu bekommen, schickt sich Mutlu an,
seine Mission zu beenden. Nach kurzer Zeit übernimmt er zum ersten Mal in
diesem Finale die Führung, beim nächsten Stoß verstellt er sich ganz
fürchterlich, aber er hat nun zwei Punkte Vorsprung. Nun einfach die Weiße an
die geschlossene Unterseite des Racks rollen und sich feiern lassen...aber
nicht mit Mutlu, er ist sich über den genauen Stand nicht im Klaren und die
Shotclock lässt ihn darüber auch keine Gewissheit erlangen. Voller
Selbstvertrauen geht er einen schwierigen Ball auf Mitte an...und setzt ihn
daneben. Die Weiße rollt press an die Kopfbande, wenn man schon verschießt,
dann ist das für gewöhnlich ein recht sicheres Plätzchen. Für gewöhnlich, heute
aber nicht. Den an der Kopfbande liegt leider noch eine Kugel, eine zweite ist
bereit um auf die Mitteltasche gespielt zu werden. Aber Mutlu spielt nicht nur
am Tisch, sondern spukt schon lange auch in Franks Kopf umher. Frank geht an
den Tisch und versucht dieses kleine bisschen zuviel aus dem Tisch
herauszuholen, um die Weiße nach Versenken des Balles von der Kopfbande
wegzukommen. Und dieses kleine bisschen zuviel lässt ihn tatsächlich den Ball
verklappern und Mutlu zum Deutschen Meister der Senioren im 14.1e werden. Wenn
es in der Wandelhalle jemanden gab, der diesen Titel nicht dem sympathischen
und bescheidenen Nordlicht gegönnt hat, dann ist er in der jubelnden Menge
definitiv untergegangen!
Dreiband
Auf dem Matchbillard konnte Kai Vogel nicht seine volle
Power entfalten, wirkte aber auch nicht besonders geknickt. Nach zwei
Niederlagen gegen Roestel und Löwe war bereits das Ausscheiden sicher, aber er
wollte im letzten Gruppenspiel gegen den jungen Aygün Cin nochmal zeigen, dass
der norddeutsche Billardverband froh sein kann, einen Spieler seines Kalibers
in den eigenen Reihen wissen zu dürfen. Und das tat er dann auch – und zwar mit
einer schönen 7er-Serie! Dass es indes für einen Sieg dennoch nicht gereicht
hat, war dem Geschick und der Unbekümmertheit der Jugend geschuldet. Kais
allzeit guter Laune tat das Ergebnis freilich keinen Abbruch. Deutlich
unzufriedener wirkte da schon Steffi Träm nach ihrem Zittersieg im ersten Spiel
auf dem Turnierbillard. Sie kämpfte gegen Tanja Müller, die zwischenzeitlich
mit 8:3 in Führung lag, mit dem Roten, der sich mehr als einmal in den Weg zu
einem sicher geglaubten Punkt stellte, mit der Länge des Tisches und nicht
zuletzt mit sich selbst. Doch das Kämpfen lohnte sich, sie konnte relativ spät
eine 4er-Serie auf den Tisch legen, natürlich eine Kampfserie, leicht war an
diesem Abend nichts, und damit endlich die Führung übernehmen, die sie dann
schließlich auch ins Ziel rettete. Damit war der erste Sieg erreicht. Da der
Titel durch ein Jede-gegen-Jede-Format unter den fünf Damen ermittelt wird, war
dieser Sieg Gold wert, auch wenn Steffi mit ihrem GD sehr unzufrieden war. Aber
sie nutzte die Nachtruhe ideal, und legte am nächsten Morgen mit zwei Partien,
die sie mit einem GD über 1 beendete, den Grundstein für den Titel. Da Katja
Tietze ihre vorletzte Partie gegen Christiane Schuh verlor, war Steffi der
Titel nur noch mit einem sehr hohen Sieg Katjas gegen Steffi zu entwenden. Aber
Steffi spielte vom ersten Ball an sehr konzentriert und punktete wie ein
Uhrwerk. In der Mitte der Partie hatte sie einen Vorsprung von bereits 10
Bällen erspielt und konnte sich daher dort eine etwas schwächere Phase leisten,
die auch von Katja nicht so bestraft wurde, wie man es von ihr kennt. Steffis
letzter Punkt wurde schließlich von der gesamten Karambolgemeinde bejubelt.
Auch die Konkurrenz zeigte sich überaus fair und ließ keinen Zweifel daran,
dass Steffi die verdiente Siegerin des Wettbewerbs war.
Angelina, Vivien, Steffi, Georg & Mutlu, vielen Dank für
die großartigen Stunden bester Billardunterhaltung und großer Emotionen, die
ihr uns geschenkt habt – für euren Kampf und eure Opferbereitschaft. Wir, die
NBV-Gemeinde, ob in der Wandelhalle oder im Norden geblieben, sind stolz auf
Euch.
(und extra für Nils: NUR DER NBV!)
Herzlichst Euer
Clemens Philippen Quelle: https://www.ndbv.de |